"Noch ein Foto!"
November 2014
Wie in Florenz und Mailand, so sind auch die Straßen in Rom reich bevölkert von Straßenhändlern. Mit wechselndem Angebot nehmen sie zu den Passanten - mal weniger, mal mehr penetrant - Kontakt auf. Je nach Wetterlage oder Modeströmung variiert das Angebot. Bei einsetzendem Regen werden innerhalb von Minuten Regenschirme angeboten, für den kühlen Abendwind sind es die (natürlich originalen) Burberry-Halstücher. Bricht die Dunkelheit herein, werden flackernde Laserlampen, oder blau leuchtende Flugobjekte offeriert.
Der weltweit grassierenden Selfie-Sucht entsprechend, bestand das Hauptangebot in Rom in diesem Herbst aus Teleskopstangen mit Handgriff, an deren Ende das Smartphone in eine Halterung geklemmt werden kann. Mit dieser Apparatur, inklusive kleinem Auslöse-Sender ausgerüstet, lässt sich das Handy zum Aufnehmen des Fotos in einer Entfernung platzieren, die es ermöglicht, den Hintergrund – günstigstenfalls eine weltbekannte Sehenswürdigkeit – mit aufs Bild zu bringen.
Der hier gezeigte Ort des Geschehens ist der Brunnen „Fontana dei Quattro Fiumi“ auf der Piazza Navona. Die ihn bildenden Männerfiguren stehen jeweils für einen Fluss der damals bekannten vier Kontinente: Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata.
Was der dem Rio de la Plata zugedachte Gigant von den selfiesüchtigen Asiatinnen halten könnte, mag man sich angesichts seiner dynamischen Haltung durchaus vorstellen.
